Was ist eine Anschlussfinanzierung?
Unter dem Begriff Anschlussfinanzierung versteht man das weitere Abbezahlen einer Baufinanzierung, nachdem die erste Zinsbindungsfrist abgelaufen ist. Mit dem Ablauf der Zinsbindungsfrist hat der Darlehensnehmer die Aufgabe sich um einen neuen Darlehensvertrag zu kümmern oder die Restsumme zum Ende der Zinsbindungsfrist abzulösen.
Eine Anschlussfinanzierung hilft Hausbauern dabei, ihre Restschuld in Raten weiter zu finanzieren. Denn der Großteil kann diese Summe nicht auf einen Schlag begleichen. Auch für diese Weiterfinanzierung wird dann ein bestimmter Zinssatz auf eine bestimmte Laufzeit festgeschrieben.
Hierbei hat der Eigentümer mehrere Möglichkeiten eine Anschlussfinanzierung aufzustellen.
Arten der Anschlussfinanzierung
Umschuldung
Prolongation
Umschuldung
Die Umschuldung ist eine Art der Anschlussfinanzierung, wobei Sie das Darlehen bei einer anderen Bank fortführen.
Vorteile
Nachteile
- Zinsersparnis: Sie können die Zinssätze am Markt vergleichen und dadurch Zinsen sparen.
- Niedrige Monatsraten: Diese Zinsersparnisse können sich auf Ihre Monatliche Rate positiv auswirken.
- Schnelle Tilgung: Bei gleichbleibenden Raten und niedrigeren Zinsen erfolgt die Tilgung schneller.
- Lange Zinsbindung: Zudem können Sie durch den Zinsvorteil eine längere Zinsbindung wählen.
- Aufwand: Wenn Sie Ihren Immobilienkredit auf eine neue Bank umschulden möchten, haben Sie leider etwas Papierkram.
- Bonitätsprüfung: Von der neuen Bank wird erneut eine Bonitätsprüfung durchgeführt. Das bedeutet, dass das Finanzinstitut erneut prüft, ob Sie solvent sind und so für eine Umschuldung in Frage kommen.
- Kosten: Außerdem fallen bei einer Umschuldung in der Regel Kosten für das Grundbuchamt und dem Notar an. Diese betragen meist rund 0,3 Prozent der Finanzierungssumme.
Prolongation
Der Begriff Prolongation bedeutet einfach übersetzt: Verlängerung eines Rechtsverhältnisses.
Das heißt, Sie verlängern Ihr bestehendes Darlehen bei dem gleichen Institut.
Vorteile
Nachteile
- Unkompliziert und schnell: Da es sich hier um eine Vertragsverlängerung handelt, werden Sie mit sehr wenig Aufwand Ihre Finanzierung fortführen können.
- Keine erneute Bonitätsprüfung: Ähnlich wie mit den Kosten für Notar und Grundbuch verhält es sich mit der Bonitätsprüfung. Ihre alte Bank kennt Sie und Ihre finanziellen Verhältnisse bereits. Die Prüfung Ihrer Bonität ist schon mit dem Abschluss der Baufinanzierung geschehen und wird bei einer Prolongation nicht erneut vorgenommen.
- Hohe Zinsen: Es kann durchaus sein, dass die Zinsen, die Ihnen Ihre Bank im Rahmen der Prolongation anbietet, nicht die günstigsten am Markt sind. Das bedeutet, dass Sie Ihren Baukredit eventuell teurer weiterfinanzieren als nötig. Banken wie auch beispielweise Strom- oder Handytarifanbieter machen Bestandskunden selten bessere Angebote als Neukunden. Daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Prolongationsangebot der Bank verhältnismäßig zu teuer ist. Die höheren Zinsen (seien es auch nur 0,5 Prozent) können bei solch großen Beträgen, wie sie bei einem Immobilienkredit üblich sind, schnell mehrere tausend Euro ausmachen.
- Alte Vertragsbedingungen: Dadurch, dass sich bei einer Prolongation die Vertragsbedingungen nicht ändern, sind sie womöglich veraltet und passen nicht mehr zu Ihrer aktuellen Finanz- oder Lebenssituation. Wollen Sie beispielsweise eine höhere Sondertilgung oder einen höheren Tilgungssatz vereinbaren, ist es keine Prolongation mehr. Dann wird ein neuer Vertrag geschlossen und Sie haben den gleichen Wechselaufwand wie bei einer Umschuldung.